Der Modellbauclub Hanau-Ronneburg e. V. hatte am vergangenen Wochenende allen Grund zum Feiern; seine sanierte Startbahn konnte wieder eröffnet werden. Was war passiert? Nun, die Mäuseplage des letzten Jahres machte auch vor der Grasnarbe der Startbahn des Vereins in Ronneburg-Hüttengesäß nicht halt. Wie tiefe Gräben durchzogen die Gänge der kleinen Nager die Bahn und wurden so manchem, in mühevollen Stunden erstellten, Flieger bei Start oder Landung zum Verhängnis. Abgerissene Fahrwerke waren noch das Geringste, mancher Flieger war nach solch unsanfter „Bremsung im Mäusegraben“ nicht mehr zu reparieren. Eine Totalsanierung war unumgänglich. Leider hatte dies auch zur Folge, dass das Vereinsgelände nur noch sehr eingeschränkt genutzt werden konnte. Hinzu kam, dass das diesjährige Wetter den ursprünglichen Zeitplan gewaltig durcheinander brachte. Der immer wiederkehrende Regen verzögerte zunächst den Arbeitsbeginn und später dann die Fortführung der Arbeiten, der Boden war einfach zu nass. Das alles ist jetzt Vergangenheit: Das Gelände ist eben und der neue Rasen kräftig und gleichmäßig angewachsen.
Endlich am Samstag, den 30. Juli war es dann soweit. Man konnte die neu sanierte Startbahn offiziell wiedereröffnen. Dies wollte der Verein aber mit einer besonderen Idee verknüpft tun, heißt man doch nicht umsonst ModellBAUclub. Der Tag sollte diesem auch gerecht werden und stand deshalb unter dem Motto – Morgens gemeinsam bauen – Mittags gemeinsam genießen – Nachmittags gemeinsam fliegen-. Die Idee dahinter war, jeder baut am Morgen einen möglichst einfachen Flieger, den er dann am Nachmittag auch gleich fliegen kann. Keine leichte Aufgabe, die sich der Vorstand da gestellt hatte und sie brachte ihm auch eine Menge an Vorbereitungsarbeit. Da war zunächst die Auswahl eines Modells, das auch in kurzer Zeit gebaut werden kann. Dabei fiel die Wahl auf eine Delta-ähnliches Modell aus Depron mit dem Namen „Stratos“ dessen Plan man im Internet heruntergeladen hatte. Danach mussten Materialien ausgesucht und beschafft werden. Kleinteile mussten vorbereitet und angefertigt und letztlich alles zusammengetragen werden. Dabei hatte noch niemand das Modell fliegen sehen.
Aber, um es vorweg zu nehmen, es wurde ein voller Erfolg! Immerhin 14 Bastler hatten sich beteiligt und zwölf konnten dann am Samstagvormittag tatsächlich basteln. Emsig wurde geschnitten, gebohrt, geklebt, gelötet und zum Schuss die Fernsteuerung programmiert. Es war schon beeindruckend, wie man mit der Werkstatt-Improvisation auf dem Modellflugplatz zurecht kamen und mancher der Älteren dachte dabei sicher auch an die ehemalige Werkstatt des Clubs in Hanau in der Herrnstraße, die man vor Jahren aus Kostengründen aufgeben musste. Jetzt wurde an den Tischen in und vor der Vereinshütte und auf Festzeltgarnituren gewerkelt. Gut, dass aufwendigere Arbeiten durch die Vorbereitung bereits erledigt waren. Und so wurde das Ziel, ein flugfähiges Modell in 3-5 Stunden zu erstellen, tatsächlich erreicht.
Unterbrochen durch eine kurze Mittagspause mit Grillsteaks im Brötchen, Salaten und alkoholfreien Getränken konnten die ersten Modelle so gegen 15 Uhr gestartet werden. Und das Schönste daran war, jedes Modell, das an den Start kam, flog auf Anhieb! Damit hatten selbst die Initiatoren in so überzeugender Weise nicht gerechnet. Und wer einmal geflogen war, wollte gleich nochmal. Dem setzte nur die Ladezeit der Akkus Grenzen. So wurde der Samstag bis in die Abendstunden reichlich genutzt und man ging mit dem Gedanken auseinander: Das müssen wir unbedingt fortführen!