Stürmiges Reno Race Saisonfinale

Mit dem dritten Reno Race in diesem Jahr beendete der MBC Hanau-Ronneburg die Reno-Trophy 2019. Glücklicherweise hatte der Herbst für diesen Samstag eine Regenpause eingelegt, begrüßte aber die Piloten bereits am Morgen mit kräftigem Wind. Aber bei schönem Wetter kann ja jeder fliegen!  

Dieses Jahr fanden leider nur drei Teilwettbewerbe statt. Der erste bereits im Mai beim MBC-Hanau-Ronneburg. Im Sommer gab es dann ein Rennen beim Modellflugsportverein Albatros e.V. Gütersloh, und der Saisonabschluss war nun wieder bei uns in Ronneburg. Bei allen Wettbewerben wurde in den Klassen NITRO (mit Verbrennungsmotor) und EF1 (mit Elektromotor) geflogen.

Die Woche vor dem Wettbewerb war ziemlich regnerisch, und auch bei den Aufbauarbeiten am Freitagnachmittag wurden unsere Helfer das ein oder andere Mal etwas nassgeregnet. Aber die Wettervorhersage hat am Ende gestimmt: Während des Wettbewerbs blieb es bis auf zehn Minuten Nieselregen am Vormittag den ganzen Tag trocken. Der Wettbewerb konnte wie geplant durchgeführt werden.

Der tagsüber immer stärker werdende Wind war zum Glück nicht zu kalt und bereitete den erfahrenen Rennpiloten meist kaum Probleme. Trotzdem war der böige Wind nicht zu unterschätzen. So krachte gegen Mittag ein Modell in einen Baum hinter der Rennstrecke. Das zeigt, wie schwierig es ist, die Entfernungen richtig einzuschätzen, und wie weit eine Böe ein Flugmodell vom Kurs abtreiben kann.

Der Vorfall hielt die anderen Piloten aber nicht davon ab, weiterhin Flügelspitze an Flügelspitze zu fliegen. So endeten mehrere Rennen mit Zeitergebnissen, bei denen es am Ende auf die Zehntelstel-Stelle ankam. Auch für die drei Winker war das eine Herausforderung, da jeder „sein“ Modell genau im Auge behalten muss, damit es bei der Zeitmessung keine Fehler gibt. Aber das eingespielte Team hatte das wie gewohnt gut im Griff. 

Nach der Kaffeepause wurden dann die Finalläufe durchgeführt. Aufgrund der Teilnehmerzahl wurden in der NITRO-Klasse nur die Gold- und Silber-Finale ausgeflogen werden. In der EF1-Klasse konnten alle drei Finalläufe besetzt werden.

In der Tageswertung der EF1-Klasse lagen am Ende unsere Gäste vom Modellflugsportverein Albatros e.V. Gütersloh vorne. Der Gold-Pokal ging an Björn Köster, Silber an Jörg Bockhorst, und Klaus Nolte nahm den Bronze-Pokal mit nach Hause.

Dafür setzte sich in der NITRO-Klasse der MBC Hanau-Ronneburg durch. So holte sich Michael Völker den Gold-Pokal, und Ralf Born sicherte sich die Silber-Trophäe.


Tageswertung EF1

1. Platz: Björn Köster
2. Platz: Jörg Bockhorst
3. Platz: Klaus Nolte


Tageswertung NITRO

1. Platz: Michael Völker
2. Platz: Ralf Born

 

Nachdem der MBC Hanau-Ronneburg 2018 die Nase vorn hatte und zwei Meistertitel holte, musste der Verein dieses Jahr die begehrten Titel wieder abgeben. Das zeigt, wie eng die Leistungen der Piloten beieinander liegen, und sorgt für den nötigen Ansporn, um im nächsten Jahr die Titel wieder zurückzugewinnen!

Björn Köster gelang es dieses Jahr, beide Klassen für sich zu entscheiden und darf sich daher zweifacher Deutscher Meister nennen. Herzlichen Glückwunsch!


Jahreswertung EF1

1. Platz: Björn Köster
2. Platz: Jörg Bockhorst
3. Platz: Klaus Nolte


Jahreswertung NITRO

1. Platz: Björn Köster
2. Platz: Jörg Bockhorst
3. Platz: Dietmar Fieseler

An dieser Stelle ein besonders herzliches Dankeschön an unsere vielen Helferinnen und Helfer, ohne die diese schöne Modellsportveranstaltung nicht hätte durchgeführt werden können. Ein solches Event ist nur mit der fleißigen Unterstützung vieler Vereinsmitglieder möglich. So braucht es zu jedem Reno-Race eine unparteiische Winkertruppe sowie ein Startstellen-Team. Nur so kann ein fairer Wettbewerb ausgetragen werden.

Mindestens ebenso wichtig ist die Unterstützung all der Helfer, die am Grill, an der Fritteuse oder in der Küche für das leibliche Wohl sorgten. Selbstverständlich soll auch der Einsatz unseres DMFV-Sportrefrerenten Björn Köster hier nicht unerwähnt bleiben. Björn organisiert jedes Jahr Austragungsorte, stimmt Termine ab, hält die Technik in Schuss und sorgt für einen reibungslosen Ablauf bei den Rennen. Vielen Dank auch dafür!

 

Nach dieser schönen Saison 2019 freuen wir uns bereits auf die Rennen im kommenden Jahr. Das Sportreferat Air-Racing heißt jeden Piloten willkommen, der in der neuen Saison in diesen spannenden Wettbewerb einsteigen möchte. Da der Winter vor der Tür steht, bleibt ja noch genügend Zeit, ein Wettbewerbsmodell vorzubereiten. Alle Informationen zum Reglement, Wettbewerbsausschreibung und den Terminen findest Du unter air-racing.dmfv.aero. Tipps und Hilfestellung aller Art gibt es im Reno Racing Forum des RC-Network

65 Jahre Modellbauclub Hanau-Ronneburg e. V. – 39 Jahre Clubfreundschaft Hanau-Dartford

Der Modellbauclub Hanau-Ronneburg e. V. blickt in diesem Jahr auf 65 Jahre Vereinsgeschichte zurück; kein großes Jubiläum, aber ein Anlass inne zu halten und ein wenig zurück zu blicken.

Neun Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges scharten sich einige Enthusiasten um Helmut Zimmermann, dem Inhaber der „Bastlerzentrale“ am Ballplatz, in Hanau und gründeten den Modellbauclub Hanau e. V.. Er war die treibende Kraft und Gründungsvorsitzender. Ziel war und ist es, alle Sparten des Modellsports zu fördern.

Bild 1: Clubgründer Helmut Zimmermann
mit Gattin vor ihrem Geschäft

Doch es war keine leichte Zeit, Geld, Material und Zeit waren knapp. Und nur mit vereinten Kräften schaffte es der junge Verein, ein Fluggelände am Hanauer Hafen zu pachten und einzurichten. Ja, selbst eine kleine Schutzhütte konnte man errichten.

Bild 2: Fluggelände am Hafen, Schutzhütte

In den folgenden Jahren entwickelte sich der Modellbauclub, man pflegte Kontakte zu den Nachbarvereinen, war im Hessischen Luftsportbund und im Nauticus sportlich und wettbewerbsmäßig aktiv und die Mitgliederzahl stieg. Flog man zunächst Freiflug- oder Fesselflugmodelle und der nahe Main diente bedingt als Schiffssportgewässer, so brachte die Miniaturisierung der Elektronik die Möglichkeiten der Fernsteuertechnik; zunächst mit aufwendiger Röhrentechnik und danach, mit der Entwicklung der Halbleitertechnik, in Transistortechnik. Es ist heute kaum noch vorstellbar welchen Aufwand man damals betrieb und dennoch häufig Ausfälle zu beklagen hatte.

Doch die Zeit forderte das Ihre und Hanau wuchs. Industrie siedelte sich an und diese benötigte Fläche. Das kostete den Modellbauclub sein schönes, stadtnahes Fluggelände. Aber auch die Voraussetzungen für die Erteilung einer „Aufstiegsgenehmigung“, wie es im Amtsdeutsch so schön heißt, wurden verschärft. Und in der Folge fand der Modellbauclub im Stadtgebiet kein Fluggelände mehr, was natürlich auch für die Modell-Schiffssportler galt.

Es war für den Vorstand und die Mitglieder kein Leichtes, diese Krise zu bewältigen und so war man schließlich froh, beim Motorsportclub Hüttengesäß als Unterpächter wieder ein Fluggelände zu bekommen. Aber die Suche nach einem Schiffssportgelände ging weiter. Ende der 60er-Jahre stand der Umzug auf das neue Fluggelände an.

Bild 3: Aufbau der Wetterschutzhütte in Hüttengesäß

Die Schutzhütte wurde umgesetzt und das „Wahrzeichen für ein Fluggelände“, der Windsack, in Hüttengesäß (Ronneburg-Hüttengesäß) gehisst. Die Schiffsmodellsportler fanden erst Mitte der 70er Jahre am alten Mainarm wieder ein entsprechendes Gelände.

Seiner Verbundenheit mit Hanau treu bleibend präsentierte der auch immer wieder in der Stadt die Ergebnisse seines Hobbys in Form von Ausstellungen. So auch 1974 im Rathausfoyer. Neben der Präsentation der Leistungen seiner Mitglieder war es dabei natürlich auch ein Ziel, insbesondere Jugendliche für das schöne, technisch anspruchsvolle Hobby zu begeistern. Manch heutiges Mitglied fand auf diese Weise den Zugang zu Technik, Hobby und einige sogar zum späteren Beruf.

Bild 4: Ausstellung im Rathausfoyer 1974

Apropos Jugendarbeit, sie war und ist eines der Hauptanliegen heutiger Vereine und wurde vom Modellbauclub Hanau-Ronneburg e. V. stets gefördert. Waren es in den Anfangsjahren die vielen Wettbewerbe „Der kleine Uhu“, so kamen Bastelstunden z. B. während der Ausstellungen hinzu. Doch für die Jugendlichen in der Stadt ist es nicht ganz einfach, Bastelmöglichkeiten für ein „nicht ganz staubfreies“ Hobby zu Hause zu bekommen. Das erkannte auch die Vereinsführung und  so suchte man eine Möglichkeit, Bastelplätze auch im Stadtgebiet anbieten zu können.

Dieser Wunsch konnte jedoch nicht so leicht erfüllt werden. Zunächst kam man im Haus der Jugend  unter, was aber schnell zu Schwierigkeiten führte. Da den Jugendlichen keine separaten Bastelräume zur Verfügung gestellt werden konnten, mußten die Bastelarbeiten stets am Ende verräumt werden, was zu nicht unerheblichen Beschädigungen führte. Der Frust war groß und konnte durch sportliche Veranstaltungen im Flug- und Schiffsmodellsport nicht ausgeglichen werden.

Es war das Jahr 1980 als die Stadt Hanau es dem Modellbauclub ermöglichte zu damals günstigen Konditionen in der Herrnstraße eine Werkstatt einzurichten. Sie wurde für viele Jahre neben dem Fluggelände in Hüttengesäß und dem Schiffssportgelände am Altarm des Mains in Steinheim einer der Mittelpunkte des Vereinslebens.

1980 war ein für das Vereinsleben bedeutsames Jahr. Der Vorstand hatte Kontakt zu Hanaus Partnerstadt Dartford aufgenommen und erfahren, daß es dort auch einen Modellbauclub gibt, den North Kent Nomads Model Club. Und so lud man die Mitglieder zu einem ersten Besuch ein. Zum Mittsommernachtsfest wurde er von einer kleinen Delegation des North Kent Nomads Model Club besucht. Man war sich auf Anhieb sympathisch und der Jahresbericht des Vorstandes bemerkte hierzu: „Hier kamen Gäste – und Freunde gingen“. Dem ist auch heute nichts hinzu zu fügen. Man nahm eine Gegeneinladung an und vereinbarte, sich im kommenden Jahr in Dartford zu treffen. Die Resonanz auf diese Einladung bei den Mitgliedern war enorm und man konnte einen Bus chartern für die Reise.

Bild 5: Clubmeeting Dartford 1981; Begrüßung im Beisein von Bürgermeister Albert May


Die Mitglieder wurden vom Bürgermeister der Stadt Dartford, Albert May,  und dem Vorstand des North Kent Nomads Model Club aufs herzlichste begrüßt und allen, die dabei waren ist es bis heute ein unvergessliches Wochenende geblieben. Geblieben ist aber auch die freundschaftliche Verbundenheit der beiden Clubs bis zum heutigen Tag über die 39 Jahre. Man besucht sich regelmäßig im Wechsel in Dartford bzw. in Hanau.

Bild 6: Clubmeeting Dartford 1981, auf dem Fluggelände in den Dartford Marshes

Als dann der Modellbauclub Hanau im Jahre 1981 endlich seine Werkstatträume einrichten und beziehen konnte war es ihm ein besonderes Anliegen, auch dem befreundeten Club ein Zeichen zu setzen und so wurde jener Raum, in dem man sich regelmäßig traf „Dartford-Stube“ benannt. Der Hanauer Anzeiger wusste in seiner Ausgabe vom 12. September 1981 zu berichten:

Leider hatten sich die Konditionen für die Werkstatt in der Folgezeit derart verschlechtert, daß sie schließlich im aufgelöst werden musste; die Miete und der Unterhalt drohten den Verein in den Ruin zu treiben.
Angesichts seines Modellsportgeländes und der fortwährenden Unterstützung durch die Gemeinde Ronneburg entschloss sich der Modellbauclub Hanau e. V. im Jahre 2010 zu einer Namensänderung und nennt sich fortan Modellbauclub Hanau-Ronneburg e. V.. Er ist stolz auf sein Fluggelände und dankbar für die Unterstützung, die er nicht zuletzt durch die Kommunen erhält. 

Bild 7: Das Modellfluggelände in Ronneburg-Hüttengesäß an einem Sommerwochenende

Die Clubfreundschaft erlitt durch die Aufgabe der Werkstatt keinen Schaden und man trifft sich nunmehr seit 39 Jahren weiter im Wechsel, so auch in diesem Jahr vom 22.-25. August.

Sein 65-jähriges Bestehen und möchte der Modellbauclub Hanau-Ronneburg e. V.  beim Clubmeeting auf dem Modellflugplatz gemeinsam mit Freunden in kleinem Kreis am Samstag, den 24. August feiern. Hierzu werden auch die Offiziellen der namensgebenden Stadt und Gemeinde eingeladen.

Der Verein freut sich schon heute auf ein schönes Wochenende mit Freunden.